Sporthalle Gesamtschule Wulfen
Turngeräte werden eingelagert
Am Freitagvormittag wurden sämtliche Turn- und Sportgeräte sowie alle beweglichen Gegenstände aus der Vierfach-Turnhalle der Gesamtschule in Dorsten Barkenberg durch eine Fachfirma für Brandsanierungen abgeholt.
Nach dem verheerenden Brand in dem Gebäude Anfang April ist die Sporthalle der Gesamtschule Wulfen bis auf weiteres gesperrt.
Alle Gerätschaften wurden gestern durch die Fachkräfte auf Lkw verladen und zunächst in einer Halle der Spezialfirma eingelagert. Nun haben die Gutachter das Wort, die entscheiden müssen, was mit den Teilen weiter geschieht. Unterdessen sind auch Fachfirmen für Storm und Lüftungstechnik damit beschäftigt, die Schäden zu untersuchen. Auch hier müssen Gutachter dann anschließend entscheiden, wie es nun weiter geht.
Gutachter nehmen Turnhalle unter die Lupe
Dorsten, 06.05.2009, Ludger Böhne
In den nächsten Tagen wird sich entscheiden, ob zumindest die Umkleidekabinen der Gesamtschul-Turnhalle wieder frei gegeben werden können.
Die Halle war durch Brandstiftung schwer beschädigt worden und wird voraussichtlich bis Jahresende geschlossen bleiben (WAZ berichtete).
Ob die Belastung von Decken und Lüftungsanlage durch Schadstoffe eine Nutzung der Kabinen erlaubt, wurde von Gutachtern untersucht und solle nun mit diesen besprochen werden, berichtet Dorstens Gebäudemanager Josef Kemper. Um zumindest Sportunterricht im Freien anbieten zu können, wäre es für die Schule eine Erleichterung, wenn zumindest die Umkleiden wieder zur Verfügung stehen.
Sollte das nicht möglich sein, sollen mobile Container aufgestellt werden. Derzeit nutzten die Schüler Räume der Schule und Kabinen der nahen Sportvereine.
Bei der Suche nach dem Brandstifter gibt es indes keine neuen Erkenntnisse, berichtet Polizeisprecher Michael Franz. „Wir nutzen alle Möglichkeiten, haben aber noch nichts Konkretes.”
Welle der Hilfsbereitschaft nach dem Sporthallen-Brand
Dorstener Zeitung am 22. April 2009 06:22 Uhr
WULFEN Zwei Wochen nach dem Brandanschlag auf die Sporthalle der Gesamtschule Wulfen wird das ganze Ausmaß des Desasters deutlich. Bis Ende des Jahres kann die Halle nicht für den Schul- und Vereinssport genutzt werden. Aber: Die Bereitschaft, den Betroffenen zu helfen, ist groß.
Das wurde bei einem Treffen am Dienstagabend im Forum der Gesamtschule deutlich, zu dem die Stadtspitze eingeladen hatte. Bürgermeister Lambert Lütkenhorst machte deutlich, dass "ein hohes Maß an Solidarität aller Dorstener Vereine notwendig ist, nicht nur der Wulfener Clubs". Es werde für alle Einschränkungen geben.
Nach Angaben von Sportdezernent Gerd Baumeister ist die Suche nach Alternativen in vollem Gange. Kinderturngruppen sollen demnach in den Gymnastikräumen der Kindergärten im Ortsteil ein Ausweichquartier finden. Oliver Grimm vom Gemeinschaftshaus Wulfen hat betroffenen Vereinen bis Jahresende kostenlose Raumzeiten in Aussicht gestellt.
Sanierungen können vielleicht verschoben werden
Die eigentlich im Sommer geplanten Sanierungen der Umkleiden in der Wittenbrink- und der Grünen Schule können möglicherweise verschoben werden, da ansonsten viele Vereine vor dem Aus stehen würden. Lütkenhorst und Baumeister sicherten am Dienstagabend unbürokratische Lösungen zu.
Die Gesamtschule Wulfen wird bis zu den Weihnachtsferien einen Teil des Sportunterrichts in
die Grüne Schule und in die Matthäusschule verlegen müssen; Schulleiter Johannes Kratz machte aber deutlich: "Das reicht bei weitem nicht aus." Viele Sportstunden werden bis in den Herbst hinein im Freien stattfinden. Umkleidecontainer sollen deshalb so schnell wie möglich nahe der Schule aufgestellt werden. Bis es soweit ist, hilft Grün-Weiß Barkenberg mit Umkleidemöglichkeiten aus.
BSV Wulfen in die Petrinumhalle
Spürbar war am Dienstagabend die große Hilfsbereitschaft vieler Vereine, die eigentlich nicht unmittelbar betroffen sind. Ein Beispiel: Heinz-Georg Schulz vom VfL RW Dorsten sagte dem BSV Wulfen zu, dass Lösungen in der Petrinumhalle gefunden werden, damit der Basketball-Regionalligist ein halbwegs reguläres Training absolvieren und ab September seine Meisterschaftsspiele austragen kann.
Übrigens: Eine Spur von den Brandstiftern gibt es bis zum heutigen Tag nicht.
Brand in der Turnhalle
08.04.2009
Mehrere Hundertausend Euro Schaden richtete die Brandstiftung in der Turnhalle der Wulfener Gesamtschule an. Der Bürgermeister hat eine Belohnung ausgesetzt.
Brandserie
Angst und Schrecken
Eine Brandserie versetzt Dorsten seit Monaten in Angst und Schrecken. Besonders in Wulfen und Barkenberg hat es immer wieder gebrannt. Im Dezember konnte die Polizei jemanden festnehmen, dem Brandstiftungen in Holsterhausen zur Last gelegt werden. Aber auch nach der Festnahme endete die Serie der Brände nicht. Oft waren es Container und leerstehende Lauben, die in Flammen aufgingen.
Barkenberg. Es wird Monate dauern, bis die Turnhalle an der Gesamtschule Wulfen wieder genutzt werden kann. In der Nacht zum Mittwoch drangen unbekannte Täter in das abseits gelegene Gebäude ein und setzten eine Holzbank in Brand. Zwar schlugen die Feuermelder schnell Alarm und die Feuerwehr war rasch vor Ort und konnte den Brand löschen. Doch der Schaden ist vor allem durch die starke Rauchentwicklung immens. Zudem verbrannten rund 15x15 Meter des Holzfußbodens.

Der Brand in der Gesamtschulen-Turnhalle in Barkenberg richtete einen erheblichen Sachschaden an.
„Die Qualität der Tat ist eine andere”, erklärt denn auch Michael Franz von der Pressestelle des Recklinghäuser Polizeipräsidiums angesichts der Serie von gut einem Dutzend Brandstiftungen in Wulfen und Barkenberg: „Wir gehen eher von einer Einzeltat aus”, schildert er den derzeitigen Stand der Ermittlungen. Zum einen weil die Tat mit einem Einbruch verbunden war, zum anderen weil sie ein genutztes Gebäude betraf.
Mehr als 100 000 Euro Schaden
Bisher brannten vor allem Container und leer stehende Gebäude, zuletzt allerdings auch das Lager eines Supermarktes (Schaden: 50 000 Euro). Auch in der Gesamtschule war zuvor schon mal gezündelt worden. In der Schadenshöhe erreicht die Brandstiftung an der Gesamtschule ebenfalls eine neue Qualität: „Das kann schnell mehr als 100 000 Euro werden”, fürchtet Michael Franz. Die genaue Schadenshöhe lässt sich erst beziffern, wenn Gutachter und Handwerker ihre Schätzungen abgegeben haben; die Stadt rechnet mit mehreren Hunderttausend Euro.
3000 Euro Belohnung ausgesetzt
Von einer neuen Qualität in der Serie der Brandstiftungen spricht auch Bürgermeister Lütkenhorst, der für sachdienliche Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen, eine Belohnung von 3000 Euro ausgesetzt hat. „Das geht nicht einfach so, da muss man sich schon gezielt drauf vorbereiten”, hebt Lütkenhorst auf den Einbruch in die Turnhalle ab und mutmaßt: „Und ich bin sicher: das ist auch nicht ein einziger, der da zündelt.”
Halle bleibt Monate gesperrt
Die Folgen für die Schule und den Sport sind verheerend. Die Vierfach-Halle ist eine der größten Hallen in Dorsten und steht nicht nur den Gesamtschülern zur Verfügung. Viele Gruppen und Vereine trainieren hier außerhalb der Schulzeiten, viele Spiele finden hier statt.
Neben den großen Teilen des Fußbodens, die zerstört sind, ist die Halle total verrußt, die Kunststoff-Fenster haben sich verzogen und die Belüftungsanlage ist beschädigt. Die Stadt geht nicht davon aus, dass die Turnhalle vor Ende der Sommerferien wieder genutzt werden kann.
Mit 13 Kräften der Wulfener Wache und sieben von der Hauptwache hatte die Feuerwehr den Brand in der Nacht schnell unter Kontrolle. Am Mittwoch ermittelte die Kripo vor Ort und sicherte Spuren.
Sachdienliche Hinweise zum Brand nimmt die Polizei unter 0 23 61/5 50 entgegen.

Nach Einschlagen der Scheiben gelangten die Täter in die Turnhalle.
Schon im Dezember brannte es in der Turnhalle
Im Dezember letzten Jahres kam es zu einem ähnlichen Vorfall in derselben Turnhalle. Damals wurde ebenfalls eine Fensterscheibe auf der Rückseite eingeworfen und Papier im Gebäude angesteckt. Die Einsatzkräfte konnten den Brand schnell löschen und so einen größeren Schaden verhindern. Doch dieses Mal hatte das Feuer ein weitaus größeres Ausmaß erreicht. Noch in der Nacht wurden die Verantwortlichen der Stadt Dorsten und die Leitung der Gesamtschule informiert.
Das Feuer ist bereits das 19. in den den vergangenen Wochen in Wulfen und Barkenberg. Unsere Karte gibt eine Übersicht.
Hier stehen noch weitere Informationen:
Sporthalle kann für Monate nicht genutzt werden
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Von Michael Klein am 10. April 2009 15:33 Uhr
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WULFEN Es ist alles noch schlimmer als befürchtet. „Ich glaube nicht, dass die Sporthalle in diesem Kalenderjahr noch genutzt werden kann“, orakelt Johannes Kratz, Leiter der Gesamtschule Wulfen.
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Unbekannte Täter hatten in der Halle am Dienstagabend ein Feuer entzündet und Schäden verursacht, die mindestens 500.000 Euro, laut Kratz aber auch die Millionen Euro-Grenze erreichen könnten.
Genaueres wird ein Brandschaden-Sachverständiger zu klären haben, der nach Angaben der Stadt in den Nach-Ostertagen den Brandort inspizieren, die Schäden begutachten und die Schadstoffbelastung messen wird. Dort sieht es derzeit verheerend aus, was nicht so sehr den Flammen, sondern mehr der Rußbildung und der Hitzeentwicklung geschuldet ist. Überall ist Kunststoff zerschmolzen, finden sich dunkle Schmierfilme, nicht nur im hinteren Teil der Halle, wo die Brandstifter das Feuer entzündet haben.
„Alles muss saniert werden“, so Johannes Kratz. Auch Wände und Decken, denn: „Die Schadstoffe stecken in den Dämm-Materialien.“ Die Versorgungsleitungen, Strom, Be- und Entlüftung – „alles muss raus“. Selbst die Umkleidekabinen, die erst im vergangenen Jahr komplett renoviert worden waren, sind von den Brandschäden betroffen.
Sportunterricht muss organisiert werden
Dazu die Rußbelastung, die auf die Atemwege, auf die Lunge geht. „Und ob die Sport-Geräte überhaupt noch benutzt werden dürfen, muss auch noch geklärt werden.“
Johannes Kratz wird sich in den kommenden Tagen mit Stadt, Wulfener Schulen und Vereinen zusammensetzen, um den Hallen-Sportunterricht für die nächsten Monate zu organisieren. „Sicher wird ein Teil des Sport-Unterrichts ausfallen müssen, dafür werden dann andere Fächer unterrichtet“, kündigte er am Donnerstag an.
Bitter für die Schüler, die gerne Sport treiben, bitter vor allem für diejenigen, die jetzt im Zieleinlauf stehen, was die Abschluss-Zeugnisse angeht. „Viele versuchen ja noch auf den letzten Drücker, ihre Sportnote zu verbessern, weil sich das bei Bewerbungen immer gut macht“, so Kratz, der nun versuchen will, dieses Problem mit mehr Sportunterricht im Freien aufzufangen.
Wut auf die Täter
Als Johannes Kratz am Dienstag zum Brandort gerufen wurde, empfand er Wut auf die Täter, „auf das, was die an Schaden für die Kinder angerichtet haben“. Anhand der Aufbruchspuren ist zu vermuten, dass die Brandstifter mit einem schweren Gegenstand die Scheibe einer Seitentür eingeschlagen und dann noch eine Tür mit brachialer Gewalt aufgehebelt haben, die mit einem Extra-Sicherheits-Splint gesichert war.
Anschließend befestigten die unbekannten Täter Trainingsbänke an den von der Decke herunterhängenden Turn-Ringen und zündeten das Ganze von unten mit Holzkohle an. Die Flammen griffen bis zur Decke hoch, wo sich die Lichtkuppeln aus Kunststoff verzogen.
Die Stadt hofft trotz der großen Schäden, deren Beseitigung durch die Versicherung gedeckt sei, dass die Halle vielleicht doch schon nach den Sommerferien, spätestens im Herbst genutzt werden kann. „Sollte sich das aber doch bis in den Winter hineinziehen, müssen wir über Container-Lösungen nachdenken.“
Der City-Service hat übrigens gestern in Alt-Wulfen und Barkenberg Plakate aufgehängt, die für Hinweise auf die Tat 3000 Euro Belohnung versprechen. Schulleiter Johannes Kratz hofft, dass die Täter dadurch schneller gefasst werden. Bereits vor der Tat habe er nach einigen Vandalismus-Vorfällen mit der Stadt über eine mögliche Video-Überwachung des Bereichs gesprochen, die sei rechtlich aber nicht erlaubt. „Wir müssen uns überlegen, wie wir das Gelände besser sichern“, sagt er. Es gibt nicht mal eine Alarmanlage. „Denn wer hat schon damit gerechnet, dass in eine Sporthalle eingebrochen wird. Da ist doch nichts zu holen.“
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Keine Entwarnung in der Gesamtschulhalle
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am 14. April 2009 18:50 Uhr
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WULFEN Wer auf Entwarnung durch den Experten gehofft hatte, wurde enttäuscht. Nach dem gestrigen Ortstermin mit einem Sachverständigen lässt sich die Lage in der Wulfener Gesamtschulhalle weiterhin nur als ernst bezeichnen.
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Dass Halle 4, der Teil, in dem die Brandstifter ihr Feuer legten, bis auf die tragenden Beton- und Stahlelemente entkernt werden muss, stand für Diplom-Chemiker Dr. Manfred Ritzkopf schnell fest. Weitere Sanierungsmaßnahmen ergaben sich Schritt für Schritt.
So wurde die zunächst ins Auge gefasste bloße Reinigung der Holzelemente in den Hallen 1 bis 3 recht schnell wieder verworfen. Die Vertäfelung wird auch hier wohl komplett weichen müssen, inclusive der dahinter liegenden Dämmschicht Mineralwolle. Und das wohl unabhängig von den gestern genommenen Proben. Zu grobporig ist das Holz. Insbesondere die verrußten Deckenplatten aus Spanholz sind wohl kaum zu reinigen.
Schnelltest
Per Schnelltest konnte der Sachverständige auch die Befürchtung bestätigen, dass die von den Brandstiftern angezündete Turnmatte aus PVC gefährliche Stoffe freigesetzt hat. Der Chemiker wies Salzsäure nach, die vor allem freiliegende Metallteile, etwa der Elektrik, angreifen könne. Eine gesundheitliche Gefährdung könne aber durch die Sanierungsmaßnahmen ausgeschlossen werden.
Auch für die Gerätschaften der Sportvereine gab Ritzkopf weitestgehend Entwarnung. Zwar solle jeder Club sein Inventar auflisten. Eine gründliche Reinigung werde aber voraussichtlich ausreichen, elektrische Geräte möglicherweise ausgenommen. Für eine genauere Untersuchung fehlte gestern die Zeit. Auch so dauerte der erste Termin, dem weitere folgen werden, schon fast fünf Stunden.
Problem Lüftung
Große Sorgen bereitete den anwesenden Vertretern des Zentralen Gebäudemanagements der Stadt Dorsten, der Gesamtschule Wulfen und der Feuerwehr auch die Lüftungsanlage der Halle. Um den genauen Grad der Verschmutzung und die notwendigen Maßnahmen bestimmen zu können, soll die Anlage zunächst nur im Zuluft-Betrieb gefahren werden. Eingelegte weiße Fließ-Schichten sollen den Ruß sammeln und den Verschmutzungsgrad anzeigen. Erst nach ihrer Untersuchung soll entschieden werden, in welchem Umfang die Lüftungsschächte eventuell ausgetauscht werden müssen.
Fest steht zum jetzigen Zeitpunkt auf jeden Fall eines: Die Sanierung der Halle wird eine langwierige Angelegenheit.
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Vierfach-Turnhalle wird lange gesperrt sein
10.04.2009, Utel Hildebrand-Schute
Nach der Brandstiftung in Barkenberg befürchten Experten, dass der gesamte Innenausbau entfernt werden muss.
Seit Monaten geht in Dorsten der Feuerteufel um und versetzt die Bürger in Angst und Schrecken. Der zuletzt schlimmste Fall war die Brandstiftung in der Turnhalle der Gesamtschule Wulfen in der Nacht zum Mittwoch. Die Stadt rechnet mit mehreren Hunderttausend Euro Schaden und erwartet, dass die Vierfach-Turnhalle lange Zeit gesperrt sein wird.
Erste Untersuchungen von Experten haben am Donnerstag ergeben, dass das Feuer zwar „nur” in der letzten der insgesamt vier Hallen gelegt wurde, dass aber alle Hallen in Mitleidenschaft gezogen worden sind. Da wo es gebrannt hat, ist ein Teil des Fußbodens zerstört, haben sich die Fenster verzogen, sind Decke und Wände schwarz. Aber auch die drei anderen Bereiche, die durch bewegliche Wände von einander abgetrennt werden können, sind völlig verrußt.
Experten befürchten nun, dass der gesamte Innenausbau entfernt werden muss. Es könnte zu chemischen Reaktionen der Dämmmaterialien kommen und Salzsäure gebildet werden, die sich zu den in den Wänden liegenden Leitungen durchfrisst und diese zerstört, wie die Stadtsprecherin Lisa Bauckhorn erklärt. Überhaupt noch nicht geklärt ist, wieviele Schadstoffe in der Halle unterwegs sind. Das soll im Laufe der nächsten Woche gemessen werden. Für die Ergreifung des Täters hat die Stadt eine Belohnung ausgesetzt.
Immer noch gesperrt ist auch die Bonifatiuskirche (siehe Bericht oben). In dem Fall aber wurde inzwischen Anklage erhoben. Wie der Essener Staatsanwalt Gutjahr erklärt, wird ein 15-jähriger Schüler aus Dorsten beschuldigt, den Brand in der Kirche gelegt zu haben. Der Jugendliche befindet sich in Unterbringung. Bis zum Sommer soll es zur Verhandlung kommen.
Wie der Staatsanwalt weiter erklärt, leugnet er die Brandstiftung in der Kirche. In diesem Fall sei der Schüler aber von Zeugen eindeutig gesehen worden. Andere Delikte, wie eine Brandstiftung in einem Keller an der Luisenstraße, habe er dagegen zugegeben.
Polizei fährt verstärkt Streife
Dorsten, 13.04.2009, Ute Hildebrand-Schute
Gut ein Dutzend Brandstiftungen, vornehmlich in Containern, Mülltonnen und anderen Objekten im Freien, hat die Polizei seit Jahresbeginn in Wulfen und Barkenberg registriert.
Ob die Brandstiftung in der Turnhalle an der Gesamtschule in der letzten Woche in diese Serie fällt, ist unklar, weil damit eine neue Qualität erreicht sei. Hier gehe es nicht mehr nur um Sachbeschädigung, sondern eine schwere Straftat, erklärt Polizeisprecher Andreas Weber. Er warnt davor, Zündeleien als harmlos abzutun. Schnell können Brände übergreifen und auch Menschleben gefährden.
Die Polizei fährt vermehrt Streife in Wulfen und Barkenberg. Weber ist optismistisch, dass der oder die Täter gefasst werden können. Schließlich hat die Stadt eine Belohnung von 3000 Euro für sachdienliche Hinweise ausgesetzt, die zur Ergreifung der Täter führen. Entsprechende Hinweise nimmt die Polizei in Recklinghausen unter 0 23 61/5 50 entgegen. Im letzten Sommer ist es der Polizei gelungen, ein jugendliches Trio dingfest zu machen, dem 25 Brandstiftungen im Bereich Holsterhausen zur Last gelegt werden. Von der Brandstiftung in der Turnhalle der Gesamtschule sind voraussichtlich über Monate außer den über 1000 Gesamtschülern auch zahlreiche Vereine betroffen, die in regelmäßig in der Vierfach-Halle, die eine der größten in Dorsten ist, Sport treiben.
Ein Teil der Halle muss entkernt werden
Dorsten, 15.04.2009, Ludger Böhne
Zwei Hinweise auf die Brandstifter sind inzwischen bei der Polizei eingegangen.
Wulfen. Eine Woche nach der Brandstiftung in der Vierfach-Turnhalle der Gesamtschule schärft sich das Bild vom Ausmaß der Schäden. Am Dienstag besichtigte ein Chemie-Sachverständiger der Versicherung die Halle, am Donnerstag kommt ein Baugutachter.
Klar sei bisher, dass die Halle 4 entkernt werden muss, berichtet Gebäudemanager Josef Kemper. Hier hatte(n) der (die) Täter eine Holzbank angezündet. „Die Halle ist ziemlich hinüber.” Böden, Wandverbretterung und Dachprofile müssen erneuert werden. Ob in den Hallen 1 bis 3 der Boden gerettet werden kann, wird sich zeigen, wenn er in Halle 4 geöffnet wird. „Wahrscheinlich reicht es, ihn abzuschleifen”, so Kemper. Die Bühnenelemente sollen zunächst gereinigt werden. Ein Problem werde die Lüftungsanlage, in die Rauch gezogen ist. „Wir werden sie nach der Reinigung probefahren.” Mit der Beseitigung von Ruß und Schmier wird eine Spezialfirma beauftragt.
Unklar ist, ob es gelingt, den Brandgeruch zu beseitigen. Ein Gutachter glaubt, dass ein Rest nach der Sanierung bleiben wird. Die Stadt will gleichwohl auf die bestmögliche Reinigung drängen. Kemper: „Brandgeruch, das kann in einer Schulturnhalle nicht sein.”
Am Dienstag (21. April) hat Bürgermeister Lambert Lütkenhorst betroffene Vereine ins Forum der Gesamtschule eingeladen. Bis dahin soll es auch einen Zeitplan für die Sanierung geben.
Der Schaden übrigens – geschätzt bisher auf 500 000 Euro bis zu einer Million – ist über die Versicherung der Stadt gedeckt. Kemper: „Wir haben alles ausreichend zum Neuwert versichert.”
Die Belohnung (3000 €) für Hinweise auf die Täter hat übrigens noch nicht die erhoffte Wirkung. Bisher seien erst zwei Hinweise eingegangen, berichtete die Polizei am Mittwoch.
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